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Grafik Signale2Herrchen möchte gerne, dass der Hund sich hinsetzt: „Rocky, sitz!“, Rocky steht und schaut spazieren. „Rocky?! Sitz!“ Rocky schaut nun Herrchen mit fragendem Blick an. „Siiiitz!!!!“ Rocky – legt sich hin. Damit sind für den Moment alle Parteien zufrieden. Kurz darauf möchte Herrchen seinen Weg fortsetzen und fordert Rocky auf: „komm“. Rocky – setzt sich… Bei Rocky und seinem Herrchen gibt es ganz offensichtlich noch ein paar kommunikative Baustellen. Eine solche oder ähnliche Szene hat bestimmt jeder schon einmal schmunzelnd beobachtet. Oder gar bei sich selbst und seinem Tier erlebt. Dann wahrscheinlich eher genervt als belustigt. Diese Szene ist auf jeden Fall ein prima Negativbeispiel, das uns zudem die Facetten der Signalkontrolle deutlich macht:

Gebe ich das Signal, führt das Tier das gewünschte Verhalten aus. Damit ist gemeint, dass es das unmittelbar tut, überall und auch z. B. unter Ablenkung. Das hört sich zunächst simpel an, ist aber je nach Verhalten gar nicht so einfach. Dass ein Hund sich auf Signal hinsetzt gehört zum Welpen-Einmaleins. Dass er sich auch dann hinsetzt, wenn vor ihm ein Hase ins Feld hüpft ist schon eine andere Liga und bedarf einigem Training. Aber wenn der Hund auch in so einer Situation noch auf das Signal reagiert, kann man mit Fug und Recht von Signalkontrolle sprechen.

Ein weiterer wichtiger Punkt, ist der, dass das Tier das gewünschte Verhalten nur dann zeigt, wenn das entsprechende Signal dazu gegeben wird. Sonst nie. Nehmen wir jetzt als Beispiel einmal das Verhalten „Männchen machen“ beim Hund oder „Steigen“ beim Pferd. Ich möchte also, dass mein Pferd steigt, wenn ich es dazu auffordere – und zwar nur dann. Der Grund dafür dürfte klar sein. Insbesondere im Pferdetraining ist Signalkontrolle nicht nur etwas für fortgeschrittene Trainer, es ist essentiell und bei vielen Tricks und Lektionen auch extrem sicherheitsrelevant. Hier ist es auch sinnvoll, Signalkontrolle ganz gezielt aktiv zu trainieren statt das in dem Moment nicht erwünschte Verhalten durch bloßes Ignorieren nach und nach zu eliminieren. Das klappt natürlich auch, denn Verhalten, das sich nicht lohnt wird das Tier früher oder später einstellen. Aber wenn man die Signalkontrolle ganz gezielt trainiert spart man Zeit, sprich man muss – um bei unserem Beispiel vom steigenden Pferd zu bleiben – nicht erst wochenlang den Vorderbeinen des geliebten Pferdchens ausweichen. Hier findest du noch ein paar Tipps zur Einführung eines Signals und dem Üben der Signalkontrolle.

Rocky aus unserem Beispiel zu Beginn legte sich irgendwann auf das Signal „Sitz“ hin. Wenn wir von Signalkontrolle sprechen wollen wir das natürlich auch nicht haben. Kurz: Das Signal löst kein anderes Verhalten als das gewünschte aus.

Eine weitere Definition von Signalkontrolle gibt es noch: Das gewünschte Verhalten wird auch auf kein anderes Signal gezeigt. Du möchtest schließlich nicht, dass dein Pferd auf das Signal für „Steh“ plötzlich steigt, weil es die Handzeichen verwechselt.

Hier findest du noch ein paar Tipps für die Auswahl sinnvoller Signale.